Seit 1990 besteht die Partnerschaft des Kirchenbezirks Zweibrücken mit dem Distrikt Tarkwa der Presbyterian Church of Ghana (PCG) und außerdem eine Direktpartnerschaft der Kirchengemeinde Zweibrücken-Ixheim mit Aboso. Seitdem besteht ein Partnerschaftskomitee, das durch Korrespondenz, Weitergabe von Spenden und Besuche den Kontakt zu den Partnern pflegt. Als sinnvolles Unterstützungsprojekt wurden Patenschaften für Schulkinder etabliert.
Im Mai 2018 besuchte eine Delegation der PCG die Pfalz; in Zweibrücken war aus dieser Delegation Isaac Sowah Kumah zur Gast, stellvertretender Schulleiter der staatlichen Senior Highschool in Tarkwa und Mitglied der Kirchengemeinde und des Partnerschaftskomitees in Tarkwa. - Ende August 2019 kamen umgekehrt Marie-Claire Henschke und ihr Vater Ralf als Vertreter des Kirchenbezirks nach Ghana. Sie reisten als Mitglieder einer Delegation unserer Landeskirche unter Leitung von Pfarrer Florian Gärtner und besuchten dort die Partnergemeinden in Tarkwa und Aboso (im Südwesten von Ghana).
Direkte Kontakte zwischen Gemeinden unserer Landeskirche und der PCG entstanden in den 1980er Jahren auf Initiative des damaligen Vor-Vorgängers von Pfarrer Gärtner, Pfarrer Gerhard Fritz. Seitdem wurden persönliche Besuche im Turnus von 2, dann 3 Jahren das wichtigste Bindeglied der Partnerschaft, neben der schriftlichen Verbindung die inzwischen enorm erleichtert ist durch das Internet. Für alle, die auf diese Weise als Delegierte die Flugreise über die Sahara wahrnehmen konnten, bedeutete dies nicht nur ein tiefgreifendes persönliches Erlebnis, sondern auch eine Begegnung mit einem wichtigen geschichtlichen Erbe.
Es waren deutschsprachige Missionare aus Deutschland und der Schweiz, die von der Basler Mission im 17. und 18. Jahrhundert vorbereitet und ausgesandt wurden an die "Goldküste", wie die Briten damals diese Kolonie genannt hatten. Die Namensgebung deutete ganz offen darauf hin, worauf die Kolonialmacht in dem afrikanischen Land vor allem Zugriff suchte - eben auf das Gold, das dort geschürft wurde, sowie auch auf Mangan, Tropenholz, tropische Früchte und anderes. Die Missionare aber - als Nicht-Briten ohnehin auf schwierigem Terrain, brachten etwas Kostbares nach Afrika, nämlich den biblischen Glauben an den Einen Gott für Menschen aller Hautfarben.
Dafür sind viele Christen in Ghana heute noch dankbar, zumal sie wissen, dass die ersten Missionare, die dort an Land gingen, nach kurzer Zeit dem Klima und den ungewohnten Krankheitskeimen zum Opfer fielen. Umso höher wurde es der Missionsgesellschaft angerechnet, dass sie nicht davon abließ, ihr kostbares Gut des christlichen Glaubens ohne ausbeuterische Hintergedanken ins Land zu bringen, das dort bis heute sehr segensreich wirkt. - Heute aber ist die Partnerschaft ein echt gegenseitiges Geben und Nehmen.
Pfr. i.R. Eckart Emrich, Koordinator der Ghana-Partnerschaft für den Kirchenbezirk
Fotos: Ralf Henschke