Unsere Geschichte
Der Kirchenbezirk Zweibrücken hat um die 33.000 Gemeindeglieder (Stand 2021).
Er besteht in unveränderten Grenzen seit 1820 und entspricht fast genau dem damaligen Land-Commissariats-Bezirk Zweibrücken des bayerischen Rheinkreises mit seinen drei Kantonen Blieskastel, Neuhornbach und Zweibrücken. Die politischen Grenzen haben sich seither mehrfach geändert. Die einschneidendsten Veränderungen waren die Ziehung der Saargrenze 1919 und die Auflösung des Landkreises Zweibrücken in den 1970er Jahren.
Räumlich zusammen
Trotzdem ist das Gebiet des Kirchenbezirks mit dem zum Saarpfalzkreis gehörenden Bliesgau, der Kreisfreien Stadt Zweibrücken und den zum Kreis Südwestpfalz gehörenden Orten des ehemaligen Landkreises Zweibrücken strukturell ein zusammenhängender Raum mit der Stadt Zweibrücken als Zentrum: Schulen, Kulturveranstaltungen, Fachgeschäfte und Industriebetriebe strahlen in den gesamten Raum aus – die Schulen seit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums im Saarland wieder neu. Die zur Stadt Saarbrücken gehörenden Orte Ensheim und Eschringen und die Mittelstadt St. Ingbert spielen eine eigene Rolle, ebenso wie das zur Stadt Sulzbach im Stadtverband Saarbrücken gehörende Schnappach.
Unsere Struktur
Geografisch lässt sich der Kirchenbezirk Zweibrücken grob in drei Teile aufteilen, die auch zu drei Gebietskörperschaften gehören: Die Kreisfreie Stadt Zweibrücken ohne den Stadtteil Mörsbach (Kirchenbezirk Homburg), der südwestliche Teil der Südwestpfälzischen Hochfläche, der zum Kreis Südwestpfalz gehört, und der zum Saarpfalzkreis gehörende Bliesgau einschließlich Einöd und der Mittelstadt St. Ingbert ohne die Stadtteile Rohrbach, Hassel (Kirchenbezirk Homburg) und Rentrisch (Kirchenkreis Saar-West).
Von der Südwestpfälzischen Hochfläche fließen von Westen der Schwarzbach und von Süden der Hornbach mit ihren Nebenbächen und vereinigen sich in Zweibrücken. Ihre Täler bilden natürliche Verkehrswege, denen Bahn und Straße folgen. Von Zweibrücken nach Westen öffnet sich der Tal der Blies.
Im Mittelpunkt
Zweibrücken ist der natürliche Verkehrsmittelpunkt und das Zentrum des Gebiets, das weitgehend dem Kirchenbezirk entspricht. Es ist das schulische und teils immer noch das wirtschaftliche Zentrum des Gebiets mit immer noch bedeutender Industrie (Tadano/Demag vormals TEREX vormals Mannesmann-Demag ehemals Dingler, John Deere einst Lanz, Pallmann, Kubota), wenngleich sich durch zunehmende Mobilität und die Bereitschaft zum Befriedigen seiner Bedürfnisse weitere Wege zurückzulegen, die infolge der Saargebietsgrenze einst sehr große Bedeutung als Einkaufsstadt fast ganz dahin ist.
Outlet boomt
Das "Fashion Outlet" am Flughafen liegt schon auf der Hochfläche, großteils auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land (Kreis Südwestpfalz) und zieht aus ganz Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Baden-Württemberg und dem französischen Grenzgenbiet hauptsächlich Kunden an, die vor allem das „Shopping-Erlebnis“ suchen.
Schwund in Innenstadt
Die Bedeutung Zweibrückens als Verwaltungszentrum ist geschwunden; es gibt keine Kreisverwaltung und kein Finanzamt mehr, auch Volksbank und Sparkasse haben ihren Hauptsitz nicht mehr in der Stadt. Geblieben sind drei Gerichte und die weiterführenden Schulen.
Randlagen
Eine gewisse Abseitsposition nimmt die Mittelstadt St. Ingbert ein, deren Ortsteile Hassel und Rohrbach zum Kirchenbezirk Homburg und deren Stadtteil Rentrisch zur Rheinischen Landeskirche gehören. St. Ingbert gehörte einst zum Kanton Blieskastel des Landkommissariats Zweibrücken; die kirchliche Grenze blieb auch als St. Ingbert in der Industrialisierung wuchs und schließlich Kreisstadt wurde. Doch das ist für die Stadt Geschichte. Geblieben sind weiterführende Schulen, das Amtsgericht und das Kreiskrankenhaus des Saarpfalzkreises, das sich mit Orthopädie und Geriatrie profiliert hat. Mit Niederlassungen der Firmen SAP und FESTO ist St. Ingbert wieder ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Trotz der Nähe zu Saarbrücken gibt es in St. Ingbert ein reges kulturelles, soziales und geschäftliches Leben mit viel ehrenamtlichem Engagement (Beispiele: Kinowerkstatt, Weltladen, jährlicher Kleinkunstpreis). Die Stadt ist ein beliebter Wohnort.
Protestantisch im katholischen Umfeld
Konfessionell sind die Stadt Zweibrücken und ein Großteil des Kreises Südwestpfalz protestantisch geprägt außer Contwig. Die Stadt St. Ingbert und der Bliesgau rechts der Blies sind katholisch, die Orte links der Blies protestantisch geprägt. Das bedeutet nicht nur eine trotz zunehmender Egalisierung größere Zahl von Mitgliedern der genannten Konfession, sondern auch eine entsprechende Prägung der städtischen oder dörflichen Alltagskultur und der Wahrnehmung von Kirche. Darin wirken die Herrschaftsverhältnisse der Zeit vor der Französischen Revolution fort.